Home
 
 Golf & Etikette

 Golfregeln
 Am Abschlag
 Das Fairway
 Das Rough
 Der Bunker
 Die Wasserhindernisse
 Das Grün
 Erleichterungen
 Naturstoffe/Hemmnisse
 ungewöhnlicher Boden
 Der Golfball
 Der Golfschläger
 Scorekarte
 Handicap & Vorgabe
 Neue Golfregeln - ab 2012
 Rund ums Golfen
 Driving Range
 Chippen, Pitching Green
 Putting Green
 Golf Schnupperkurs
 Platzreife Platzerlaubnis
 Golf & Gesundheit
 Golf & Spielformen
 Golfbücher
 Golfregeln & Golfvideos
 Golfwissen
 Golfregel-Veranstaltungen
 Golf & Kontakt
 Golf Links

 Mediadaten & Werbung

 Disclaimer

 Impressum

 Datenschutzerklärung

 Cookie-Einstellungen

Golfregeln.de - Der Golfplatz - das sollten Sie wissen!

Der Konflikt im Profigolf

Steht der professionelle Golfsport am Scheideweg? Das Entstehen einer neuen Tour im Profi-Bereich hat in den vergangenen Monaten die Sportwelt schwer erschüttert. Dabei geht es um viel Geld, Prestige und im Hintergrund Weltpolitik.

Finanzier der jungen LIV Golf Invitational Series ist nämlich der Wüstenstaat Saudi-Arabien. Das schwerreiche, durch den Mord an einem US-amerikanischen Journalisten und zahlreiche Menschenrechtsverletzungen in die weltweite Kritik geratene Land hat in den vergangenen Jahren international riesige Summen in lukrative Sportveranstaltungen investiert. Gegner sehen darin einen Versuch, sich eine Imageaufbesserung zu erkaufen.

Der Golfsport ist dabei nur das jüngste Beispiel. Der öffentliche Investmentfonds Saudi-Arabiens, der wie fast alles unter die Ägide von Kronprinz Mohammed bin Salman fällt, ist unter anderem Mehrheitseigner am britischen Fußball-Erstligisten Newcastle United und hat es geschafft, zum Ausrichter eines Grand Prix in der Formel 1 zu werden.

Den meisten Golfprofis geht es beim Unterzeichnen für die LIV allerdings weniger um die weltpolitische Komponente als um das mit dem Spielen verbundene Geld und die Möglichkeit, sich in einem von der 1929 in den USA gegründeten nordamerikanischen PGA-Tour dominierten Sport zu profilieren. Die LIV soll etlichen Golfern allein für die Vertragsunterzeichnung Millionenbeträge einbringen.

Doch die PGA sowie auch etliche Golfer selbst sind nicht bereit, die Gründung der LIV stillschweigend zu akzeptieren. Die amerikanische Tour reagierte rasch und entschieden und schloss kurzerhand alle LIV-Teilnehmer von der PGA sowie deren europäischen Äquivalent, der DP World Tour, aus.

Die kurzerhand vor die Tür gesetzten Profis schlugen zurück und reichten eine Klage gegen den Ausschluss ein, indem sie der PGA persönliche Schäden, aber auch eine Kartellbildung vorwerfen.
Während Sportler wie der ehemalige Weltranglistenerste Dustin Johnson sich von vornherein auf die Seite der LIV geschlagen und seine Mitgliedschaft bei der prestigeträchtigen PGA gekündigt hat, wollen die meisten Teilnehmer der LIV sich die Mitgliedschaft an der PGA erhalten. Dazu zählt Golf-Star Phil Mickelson, der sich die lebenslange Zugehörigkeit nicht nehmen lassen will.



Bild: Konflikte im Profigolf * Courtney Cook, unsplash

Außer um das Renommee als PGA-Mitglied geht es außerdem die Teilnahme an den wichtigsten und bei den Live Wetten populärsten Golfturnieren der Welt, bei denen unter anderem Weltranglistenpunkte verteilt werden. Die Saudi-Tour wird diese aller Wahrscheinlichkeit nicht bieten.

Auch das Format der LIV ist anders. Sie soll aus insgesamt 8 Turnieren bestehen, von denen 7 über 3 statt wie sonst üblich über 4 Tage gespielt werden. Auf den Cut wird verzichtet, und die Spieler starten fast zeitgleich, was die Runden kürzer und für das Publikum interessanter machen soll. Bei den ersten 7 Events gibt es eine Einzel- und eine Gesamtwertung. Allein der Einzelwettbewerb in London im Juli war mit insgesamt 20 Millionen US-Dollar dotiert. Carl Schwarzel erhielt als Sieger allein 4 Millionen Dollar.

Zusätzliche Brisanz hat die LIV nicht nur durch das Geld aus Saudi-Arabien, sondern auch die Wahl zweier der Austragungsorte erhalten. Das Turnier in New Jersey wurde Ende Juli auf dem Trump National Golf Club Bedminster ausgetragen, wo der international umstrittene Ex-Präsident Donald Trump regelmäßig den Sommer verbringt. Das letzte Turnier der Serie findet ebenfalls auf einem seiner Golfplätze statt. Vom 27. bis 30. Oktober schlagen auf dem Trump National Doral in Miami die LIV-Golfer ab.

Die so genannten Saudi-Golfer sind aber nicht automatisch von jedem großen Turnier außerhalb der neuen Serie ausgeschlossen. Zumindest die Major-Turniere bleiben ihnen weiterhin offen, auch wenn andere, auch private, Türen versperrt sind.

Shane Lowry, der Anfang September im Wentworth Club im britischen Virginia Water die BMW PGA Championship gewonnen hat, bezeichnete seinen Sieg als die Erfüllung eines persönlichen Traums und zugleich als Gewinn für die “guten Jungs”, die der PGA treu geblieben sind. Dieser Ausspruch wurde noch durch die folgenden Plätze unterstrichen. Den zweiten Platz teilten sich der Nordire Rory McIlroy und der Spanier Jon Rahm, die sich genau wie Lowry im Vorfeld deutlich gegen die Teilnahme von 17 LIV-Spielern in Wentworth ausgesprochen hatten.

Bisherige persönliche Verbindungen wie die Tatsache, dass McIlroy zuvor mit Ian Poulter, Lee Westwood, Sergio Garcia und Bernd Wiesberger gleich mit vier der PGA-Abtrünnigen in einem Team um den Ryder-Cup gespielt hatte, änderte weder für ihn noch für Shane Lowry etwas an der Situation.

Auch die im Vergleich zu den PGA-Turnieren deutlich höheren Gewinntöpfe machten die LIV für viele Profis nicht attraktiver, obwohl die BMW PGA-Championship mit 1,36 Millionen US-Dollar für den Sieg nur ein Drittel so viel wert war wie der Gewinn des LIV-Turniers in London.

Ein weiterer Superstar der Golfszene, der sich von den Millionen aus Saudi-Arabien nicht hat in Versuchung führen lassen, ist Tiger Woods. Der US-Amerikaner, der zurzeit eine Verletzung auskuriert, hat laut LIV-Geschäftsführer Greg Norman eine neunstellige Summe abgelehnt und bleibt der PGA treu.

Wie der rechtliche Streit um die Ausschlüsse in den Golfturnieren ausgehen wird, ist noch unklar, aber Flurschäden sind für den Profisport bereits entstanden.

 

 

Achtung Hinweis!
Onlinecasinos sind erst für Spieler/Spielerinnen erlaubt, die mindestens 18 Jahre alt sind. Glücksspiel kann in Spielsucht enden. Weitere Infos und Hilfe finden Sie unter BZgA.

 


Diese Webseite enthält von uns ausgewählte, bezahlte Werbung / Anzeigen von Drittanbietern für die Zielgruppe Golf, Golfen, Golfregeln. Sie können über die Anzeigen dieser Anbieter via Verlinkung oder andere Kontaktdaten (z.B. Telefon, E-Mail Adresse) überwiegend kostenlos Kontakt aufnehmen. Jeder einzelne Link wurde von uns zum Zeitpunkt der Erstellung sorgfältig geprüft.

© www.golfregeln.de - Dr. Jürgen W. H. Niebuhr